Ich bin Schweizer. Mehr noch, auch ein Bergler, einer, der die Berge liebt. Irgendwie Santiago, Hemingways old man, der die See über alles liebte, ähnlich. Die Erhabenheit eines richtigen Schweizer Berges ist schwerlich beschreibbar. Da ausschweift der symbolische Austausch von Gefühlen - sie bestimmen das Sein.
Konträr mein frühzeitiges Weggehen. Nicht dass ich dachte, Berge gibt es überall. Aber richtige Berge können nur jene sein, die sich gleich hinter dem Vaterhaus erheben. Früh des Morgens aus dem Bett fallen, die Bergschuhe überziehen und zu ihm hochschauen, induziert dieses Gefühl inhaltlich dem Wort Heimat naheliegend. So wie es Santiago täglich hinaus in die weite See drängte, so spürte ich die Liebe zum Berg.
Seit über vierzig Jahren lebe ich nunmehr auf dem Kontinent Afrika, in Kenia. In der Elektrobranche verdiente ich mein Geld und das Schreiben war immer eine Liebesbezeugung ohne Response. Da fehlte diese Gefühligkeit zur See oder wie in meinem Fall, zu den Bergen, bis ich mich frühzeitig pensionierte. Seit zehn Jahren nun bin ich frei und bewege mich in einem wunderbaren geistigen Equilibrium. Es gibt hier nur zwei Berge, der Kilimanjaro und der Mt. Kenya. Zum letzteren zieht es mich hin, weil er das Aussehen eines Schweizer Berges hat. Und wenn ich in seiner Nähe bin, vermag ich sie zu spüren, diese einmalige Ehrfurcht.