03. August 2015
M. L. Giesen
Es ist mir wichtig, das noch mal zu erwähnen: KRIEGERTRÄNEN ist nicht ab 12 geeignet. Leider bietet Amazon es immer noch so an.
Man kann mir schreiben- ma.ensiferum@t-online.de
Es gibt Leute, die finden den Gedanken schrecklich, dass sie mal im Rollstuhl landen könnten, sei es durch einen Unfall oder durch eine Krankheit.
Sätze, wie, wenn ich mal im Rollstuhl lande, dann bringe ich mich um, die finde ich einfach dumm.
Ich würde auch lieber laufen, rennen, durch Wälder reiten. Reiten, das habe Anfangs sehr vermisst.
Leider gibt es nun mal Sachen, auf die man keinen Einfluss hat. Man kann dann nur das Beste daraus machen.
Der Rollstuhl
Eines Tages habe ich mir endlich mal einen Rollstuhl verschreiben lassen. Ich war es leid, andauernd hinzufallen. Es kam immer öfters vor, dass ein Bein einfach wegsackte. Meistens geschah das unterwegs.
Das nächste Problem war, dass es mir schwer fiel, wieder hochzukommen. Was ich blöd fand, war, dass es echt Leute gab, die dachten, ich wäre betrunken.
Und das mir, die in ihrem Leben noch nie Alkohol angerührt hat. Meine Ärztin lag mir schon lange in den Ohren, dass ich mir einen Rollstuhl verschreiben lassen soll.
Wenn ich gewusst hätte, dass es dann so lange dauert, bis das Ding endlich da ist, hätte ich es schon viel eher gemacht.
Erst mal musste ich mir eine Firma suchen, die so etwas verkauft. In der Nähe, das wäre nicht schlecht. Na gut, etwas mit dem Bus fahren und laufen musste ich dann doch.
Dort bin ich erst mal Probe gefahren. Hätte nur noch gefehlt, dass ich dazu einen Führerschein brauche.
Tja, und dann hat es fast neun Monate gedauert, bis das Teil zu mir kam. Das war im Oktober 1997.
Eine kurze Einweisung, irgendwie. Da wurde etwas mal schnell aufgesagt, von wegen, dies ist so und das ist so. Noch unterschreiben, dass man das Teil bekommen hat und weg war er, der gute Mann.
Aber was solls, ich bin ja nicht dumm. Erst mal habe ich meine Hundeleinen an dem Rollstuhl befestigt und dann ging es los.
Der Fahrstuhl war nicht sehr groß. Der kleine Hund Mandy musste schon auf meinem Schoß, die Fußstützen aber auch. Hündin Bonsai war zwar groß, aber zum Glück schlank. Damit war der Fahrstuhl auch schon voll. Kleiner hätte er auch nicht sein dürfen.
Und dann waren wir draußen und es konnte losgehen. Weite Strecken waren kein Thema mehr und ich wusste, ich falle nie wieder hin und schlage mir meine Knie auf. Ich kam mir vor, als ob ich Auto fahre.
Nun lag überall das Laub auf den Wegen. Es kam schon vor, dass ich ab und zu ausgestiegen bin, um mit den Füßen den Weg vorzutasten, ob unter dem Laub eine Stufe ist. Anfangs, später nicht mehr, da kannte ich die Wege im Park.
Und ich war auch schneller unterwegs als zu Fuß. Immerhin sechs Stundenkilometer.
Das Einkaufen fiel auch leichter, zumal ich nichts mehr schleppen musste.
Wenn ich gewusst hätte, dass es für mich vieles leichter macht, hätte ich mir den Rollstuhl schon viel eher verschreiben lassen.
Für mich war es vom ersten Moment an normal, in einem Rollstuhl zu sitzen.
Immerhin habe ich ja noch Glück gehabt, dass es viele Jahre ohne ging, und ich wusste es ja, dass ich eines Tages mal einen brauche.
Zwei Jahre später bin ich dann in eine Rollstuhlwohnung umgezogen.
Man kann mir schreiben- ma.ensiferum@t-online.de
Es gibt Leute, die finden den Gedanken schrecklich, dass sie mal im Rollstuhl landen könnten, sei es durch einen Unfall oder durch eine Krankheit.
Sätze, wie, wenn ich mal im Rollstuhl lande, dann bringe ich mich um, die finde ich einfach dumm.
Ich würde auch lieber laufen, rennen, durch Wälder reiten. Reiten, das habe Anfangs sehr vermisst.
Leider gibt es nun mal Sachen, auf die man keinen Einfluss hat. Man kann dann nur das Beste daraus machen.
Der Rollstuhl
Eines Tages habe ich mir endlich mal einen Rollstuhl verschreiben lassen. Ich war es leid, andauernd hinzufallen. Es kam immer öfters vor, dass ein Bein einfach wegsackte. Meistens geschah das unterwegs.
Das nächste Problem war, dass es mir schwer fiel, wieder hochzukommen. Was ich blöd fand, war, dass es echt Leute gab, die dachten, ich wäre betrunken.
Und das mir, die in ihrem Leben noch nie Alkohol angerührt hat. Meine Ärztin lag mir schon lange in den Ohren, dass ich mir einen Rollstuhl verschreiben lassen soll.
Wenn ich gewusst hätte, dass es dann so lange dauert, bis das Ding endlich da ist, hätte ich es schon viel eher gemacht.
Erst mal musste ich mir eine Firma suchen, die so etwas verkauft. In der Nähe, das wäre nicht schlecht. Na gut, etwas mit dem Bus fahren und laufen musste ich dann doch.
Dort bin ich erst mal Probe gefahren. Hätte nur noch gefehlt, dass ich dazu einen Führerschein brauche.
Tja, und dann hat es fast neun Monate gedauert, bis das Teil zu mir kam. Das war im Oktober 1997.
Eine kurze Einweisung, irgendwie. Da wurde etwas mal schnell aufgesagt, von wegen, dies ist so und das ist so. Noch unterschreiben, dass man das Teil bekommen hat und weg war er, der gute Mann.
Aber was solls, ich bin ja nicht dumm. Erst mal habe ich meine Hundeleinen an dem Rollstuhl befestigt und dann ging es los.
Der Fahrstuhl war nicht sehr groß. Der kleine Hund Mandy musste schon auf meinem Schoß, die Fußstützen aber auch. Hündin Bonsai war zwar groß, aber zum Glück schlank. Damit war der Fahrstuhl auch schon voll. Kleiner hätte er auch nicht sein dürfen.
Und dann waren wir draußen und es konnte losgehen. Weite Strecken waren kein Thema mehr und ich wusste, ich falle nie wieder hin und schlage mir meine Knie auf. Ich kam mir vor, als ob ich Auto fahre.
Nun lag überall das Laub auf den Wegen. Es kam schon vor, dass ich ab und zu ausgestiegen bin, um mit den Füßen den Weg vorzutasten, ob unter dem Laub eine Stufe ist. Anfangs, später nicht mehr, da kannte ich die Wege im Park.
Und ich war auch schneller unterwegs als zu Fuß. Immerhin sechs Stundenkilometer.
Das Einkaufen fiel auch leichter, zumal ich nichts mehr schleppen musste.
Wenn ich gewusst hätte, dass es für mich vieles leichter macht, hätte ich mir den Rollstuhl schon viel eher verschreiben lassen.
Für mich war es vom ersten Moment an normal, in einem Rollstuhl zu sitzen.
Immerhin habe ich ja noch Glück gehabt, dass es viele Jahre ohne ging, und ich wusste es ja, dass ich eines Tages mal einen brauche.
Zwei Jahre später bin ich dann in eine Rollstuhlwohnung umgezogen.