Eine Leseprobe meines neuen Romans Tod in der Höll
Kapitel 1 Der Tote Schreiner
Dezember 1971 8 Uhr morgens.
Stehe mit Morgenmantel mit einer Tasse Kaffee auf meiner Terrasse und denke darüber nach, auf was ich mich da eingelassen habe. Über Weihnachten und Silvester mache ich 24 Stunden Dienst. Also bin ich jederzeit abrufbar und für jeden Mist zuständig. Drogen, Einbrüche, Gewaltverbrechen usw…
Das ist nicht das eigentliche Problem. Sondern!
Nein, habe Fleischi mein Wort gegeben und ich stehe zu meinen Wort, Herr Gott Sakrament.
Könnte mich in den Arsch beißen. Ja, ich muss gestehen, es ist schlimm, wenn einer nicht weiß wohin er gehen soll. Fleischi hat einen Wasserschaden im Haus. Das ist zurzeit unbewohnbar.
Nun ist er schon seit einer Woche mit Rosi bei mir eingezogen. Mit Fleischi zusammen zu arbeiten ist das eine, aber zusammen Wohnen ist der reinste Horror. Und das schlimmste ist die Tatsache, dass Rosi mein Haus in ein Winter Wunderland verwandelt hat. Die ist total besessen davon. Überall Mistelzweige und Weihnachtsdeko in jedem Zimmer. Keine Ahnung, wo sie den ganzen Kruscht herhat. Jeder Raum ist geschmückt, außer mein Zimmer. Das verschließe ich immer. Da darf keiner rein. Sie wollte mein Zimmer schon sauber machen und frische Bettwäsche aufziehen. Gott sei Dank habe ich den Schlüssel immer bei mir. Die Terrassentüre geht auf und Rosi ruft nach Karle, der es sich auf der Gartenbank gemütlich gemacht hat.
„Kommst du Frühstücken?“
„Ja ich bin gleich da, Rosi.“
Auf in den Kampf.
Gehe in die Küche und setze mich an den Küchentisch, an dem Fleischi schon sitzt. Das Frühstück ist eine Wucht. Alles was das Herz begehrt. Käse, Wurst, Eier, frische Wecken, usw. In so einer Menge, dass es für ein ganzes Regiment reicht. Da ich morgens nur Kaffee trinke, ist mir das ziemlich egal. Für einen Normalsterblichen ist das viel zu viel. Nein, nein, nicht, wenn Fleischi im Haus ist. Das Regiment heißt hier Fleischi, in Person. Frage Rosi süffisant!
„Kommt da noch jemand zum Frühstücken? Du weißt doch, ich trinke morgens nur Kaffee.“
„Nein Karle! Das ist alles für mein Bärchen, damit er gut durch den Tag kommt!“ und kneift ihn dabei in die Backen.
Fleischis Augen sind allerdings nur auf den Frühstückstisch gerichtet. Er hat keinen Blick für Sie. Wenn Fleischi Essen sieht, vergisst er alles um sich herum. Selbst seine Rosi.
Sie aber strahlt und ihre Augen leuchten dabei. Das muss wohl Liebe sein.
„Guten Morgen Fleischi, gut geschlafen?“
Er schaut ein wenig zerknittert aus.
„Ja, es geht so, Karle!“
Er hat nur Augen für sein Essen.
„Was heißt es geht so? Hast du schlecht geträumt?“
„Du Karle, ich war die ganze Nacht wach und schlecht geträumt habe ich nicht.“ Erklärt er mir während er in einen Wecken mit 3 Scheiben Käse beißt. Er ist voll im Frühstücks Modus und nicht richtig bei der Sache.
„Wie, du warst wach? Wie soll ich das verstehen?“
Er erwidert und spricht mit vollem Mund
„Ja, ich war eben wach!“
Rosi fängt an zu kichern und bekommt einen roten Kopf. Sie meint: „Auch ich war wach, Karle.“
Fleischi macht sich einen neuen Wecken mit Wurst. Er ist total gefangen im Fressrausch.
„Also ihr wart beide wach?“
„Ja Karle, wir waren beide wach.“ Antwortet Rosi und fängt an zu kichern.
„Also, du und Fleischi ward die ganze Nacht wach. Verstehe ich das richtig?“
„Ja genau, Karle!“
Ich überlege. Gedanklich kann ich nicht ganz folgen. Was möchte sie mir damit sagen? Mhh..,stehe völlig auf dem Schlauch. Aber jetzt, wie vom Blitz getroffen realisiere ich! Die hatten Sex im Bett meiner Oma! Lieber Gott hilf! Schlimmer geht nimmer.
„Das ist nicht euer Ernst! Ihr hattet Sex im Bett meiner Oma? Verstehe ich das richtig?“