Der Traum von vielen Menschen ist es, ein eigenes Buch zu schreiben. Allerdings lassen nur die wenigsten diesen Traum auch wahr werden. Ein eigenes Buch ist nicht eben mal nebenbei geschrieben, es braucht einiges an Planung, Ausdauer und Zeit. Wenn es Sie schon in den Fingern juckt, die Ideen aus Ihrem Kopf sprudeln und Sie am liebsten drauf los tippen würden – super! Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm, denn wir haben hier einige Tipps aufgelistet, um Ihnen beim Schreibprozess zu helfen.
Ideenfindung
Am Anfang steht natürlich die Idee. Eine Grundidee ist meist vorhanden, doch eine Idee allein reicht in der Regel nicht, um ein ganzes Buch zu füllen. Es müssen mehrere Ideen da sein, diese können miteinander verknüpft und ausgearbeitet werden. Auf Inspiration stößt man eigentlich überall. Ob es ein wirrer Traum, eine sonderbare Zeitungsanzeige oder ganz klassisch die Natur ist, die Sie inspiriert, spielt keine Rolle. Auch unausgereifte oder besonders ausgefallene Ideen sollten unbedingt notiert werden, auch wenn sie Ihnen anfangs vielleicht gar nicht passend erscheinen. Man sollte sich von den Ideen distanzieren, sich ihnen wieder nähern, die Ideenkiste immer mal wieder aufräumen und aussortieren und die brauchbaren Ideen weiterspinnen. Es gibt kein richtig und kein falsch, was diesen Ideenfindungsprozess angeht. Ihre Kreativität zählt und letztendlich ist nur eines wichtig: dass Sie sich mit den Ideen wohlfühlen. Schließlich soll das Ihr Buch werden.
Handlung
Mit der Zeit entwickelt sich ein Sammelsurium an großartigen Ideen, die jetzt nur noch in ein Buch gepackt werden müssen. Jetzt ist es wichtig, die Ideen zu ordnen und Struktur reinzubringen. Es hilft, die Grundidee des Buches in einem knappen Satz zusammenzufassen. Wird der Satz zu kompliziert, ist die Handlung vielleicht zu kompliziert. Im nächsten Schritt schreiben Sie einen Satz zum Anfang, einen Satz zum Höhepunkt und einen Satz zum Ende der Geschichte. Das hilft Ihnen dabei, richtig mit der Spannungskurve umzugehen. Jede gute Geschichte hat Wendepunkte und Konflikte. Friede, Freude, Eierkuchen ist schön und gut, langweilt den Leser allerdings. Ein gängiges Modell für die Spannungskurve ist der Dreiakter.
-
Akt – Der Anfang der Geschichte. Hier wird die Spannung langsam aufgebaut.
-
Akt – Hier spielt sich die meiste Spannung ab. Es gibt überraschende Wendungen, Veränderungen oder Konfrontationen, die die Spannung bis zum Ende dieses Aktes auf den Höhepunkt treiben.
-
Akt – Am Ende der Geschichte gibt es noch einen Showdown und natürlich den Schluss.
Charaktere
Sobald Sie eine ungefähre Vorstellung der Handlung haben, sollten Sie die Charaktere Ihrer Geschichte ausbauen. Diese sollten Sie mit der Zeit besser kennenlernen, als Ihre eigene Familie – samt Vorgeschichte, positiven und negativen Charakterzügen, Talenten und Macken. Auch das Aussehen spielt eine wichtige Rolle. Um die Charaktere lebendiger und menschlicher wirken zu lassen, ist es gut, die Charaktere in bestimmten Situationen vor dem inneren Auge zu haben und sich einfach mal vorzustellen, was die Figur für eine Kleidung trägt, wie sie sich im inneren fühlt und was ihre Körpersprache aussagt. Versetzen Sie sich in die Figur hinein. Besonders wichtig: Seien Sie die ganze Geschichte über konsequent. Die Figuren sollten stets ihrem Charakter entsprechend handeln. Ansonsten stolpert der Leser über Ungereimtheiten und die Geschichte wirkt nicht stimmig und wenig nachvollziehbar. Genauso verhält es sich mit dem Motiv. Der Leser will nachvollziehen, was die Charaktere zum Handeln bewegt. Ohne erkennbares Motiv sinkt die Glaubwürdigkeit und die Geschichte kann zusammenhangslos wirken.
Schauplätze
Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Zeit und der Ort der ganzen Handlung ist essenziell. Sucht man sich reale Orte für sein eigenes Buch, ist eine Recherche hilfreich. Man muss dafür nicht unmittelbar vor Ort sein, nutzen Sie für Ihre Recherchen das Internet! Schauen Sie sich YouTube-Videos an, machen Sie mit Hilfe von Google Maps einen virtuellen Spaziergang durch die Stadt Ihrer Wahl und lernen Sie die Umgebung kennen. Auch bei fiktiven Welten kann man sich an Städten der realen Welt orientieren, um sich das Schreiben ein bisschen leichter zu machen.
© picjumbo_com - fotolia.com
Der Schreibprozess
Nun kommt der schwierige Teil: der Anfang. Die ersten Sätze müssen den Leser fesseln. Er soll erkennen, dass es sich lohnt, dieses Buch zu lesen, und es nicht mehr aus der Hand legen wollen. Wenn Sie mit dem Anfang erst einmal nicht zufrieden sind oder Ihnen noch kein guter Anfang einfällt – lassen Sie diese ersten Sätze einfach aus und versuchen es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Klischeehafte Anfänge wie Verfolgungsjagden oder ein Gedächtnisschwund sind abgegriffen. Nicht nur für den Anfang, sondern für das gesamte Buch gilt: unnötige Adjektive vermeiden. Diese stören meistens nur den Lesefluss und wirken übertrieben. Ein guter Tipp ist auch immer das „Show, don’t tell“-Prinzip. Will man dem Leser vermitteln, dass jemand nervös ist, kann man das entweder sagen: „Sie ist nervös.“ Oder zeigen: „Unruhig kaute sie auf ihrer Unterlippe.“ Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, wann es richtig ist, sich kurz zu fassen, und wann etwas näher erläutert werden sollte.
Während des langwierigen Schreibprozesses werden Sie das Manuskript immer wieder verändern, anpassen und überarbeiten. Lassen Sie den Kopf nicht hängen, wenn Sie in einer Schreibblockade feststecken – bleiben Sie trotzdem motiviert. Versuchen Sie, jeden Tag ein bisschen zu schreiben, und schreiben Sie aus Ihrem Herzen heraus. Bevor Sie das Manuskript grundlegend überarbeiten wollen, sollten Sie es mindestens zwei Monate ruhen lassen. Nach dieser Zeit hat man einen anderen Blickwinkel auf sein Werk.
Buch fertig – und dann?
Sollten Sie so weit sein, Ihr Manuskript fertig gestellt zu haben, ist der nächste Schritt, das Buch verlegen zu lassen. Schließlich möchten Sie sicher, dass ihr eigenes Werk gelesen wird und in der Buchhandlung zu finden ist. Auf was man bei einer Buchveröffentlichung achten muss, können Sie in unseren Ratgebern nachlesen.